Auf der Via Valtelina

Seit Jahrhunderten wird in Graubünden und in Vorarlberg Wein aus dem Veltlin eingeführt. Eine der sogenannten Säumerrouten führte vom Veltlin ins Montafon. Auf dieser historische Route, der ViaValtellina, wandern wir von Schruns nach Tirano. Die Route führt über das Schlappiner Joch, dem Scaletta- und Bernina Pass nach Tirano im Veltlin.

Die Wettervorschau war etwas durchwachsen, desshalb verkürzen wir etwas und nehmen den Bus von Schruns nach Gargellen. Beim Aussteigen erwartet uns ein heftiger Regen und wir testen gleich mal unserer Regenausrüstung. Ab Gargellen folgen wir den Schildern zum Schlappinerjoch (2202 m). Das Wetter bleibt regnerisch und die Sicht geht gegen Null. Nach kurzer Rast am Joch geht es abwärts nach Schlappin. Im Gathaus ordern wir die erste Runde Bier und haben danach das Gefühl das Gasthaus gekauft zu haben. Daran werden wir uns in den nächsten Tagen gewöhnen müssen. Unser Ziel ist noch nicht erreicht, wor wandern auf dem kürzesten Weg nach Klosters Dorf. Endlich hört es auf zu regnen und wir können unsere Sachen in der Abendsonne trocknen.

Am nächsten Tag lassen wir es gemütlich angehen. Wir wandern durchs Tal nach nach Klosters Platz und dann zur Talstation der Gotschnabahn. Ab jetzt geht es gemütlich bergauf durch den Wald oder über blühende Bergwiesen. Über den Wolfgang – Pass vorbei am See erreichen wir Davos.

Mit dem Bus fahren wir bis Dürrboden. Von hier aus erfolgt der Aufstieg bis zum Scalettapass (2007 m). Damit haben wir den höchsten Punkt der Wanderung erreicht. Vom Passhöhe erfolgt der Abstieg zur Alp Funtauna. Auf einm Schottersträsschen wandern wir durch das  „Val Susauna“ zum Dorf Susauna. Unser heutiges Hotel erreichen wir dann in Schanf.

Heute geht´s durch’s Oberengadin. Es gibt keinen nennenswerten Auf- oder Abstieg. Wir wandern durchn reizvolle Landschaften und  typische Engadiner Dörfer mit ihren Scraffittihäusern. Erst Zuoz dann folgt Madulain. Nach Überquerung des Inn, rasten wir im Gasthaus Krone in La Punt. Wir bestellen nur Vorspeisen, die sehr lecker sind. Beim Bezahlen wissen wir, das der Gault&Millau seine Hauben nicht umsonst vergiebt. Später erreichen wir Samedan und unser Tagesziel Pontresina.

Von Pontresina wandern wir heute durch eine imposanten Gebirgslandschaft  durch das Val Bernina und über den gleichnamigen Pass zur Alp Grüm. Leider meint es das Wetter auf dem 2. Abschnitt nicht sogut mit uns. Die Ausblicke auf die vergletscherten Berggipfel rund um den Piz Bernina und das Tal Val Poschiavo bleiben uns verborgen. Den großen Regen verbringen wir im Bahnhof Ospizio Bernina. Am Abend können wir bei gewittriger Stimmung von der Terasse des Berghaus Belvedere schon mal einen Blick in Richtung unseres Endziels werfen.

Von der Station Alp Grüm der Rhätischen Bahn hat man einen wunderschönen Ausblick auf den Palü-Gletscher, den kleinen Palü-See und ins Bündner Südtal Puschlav. Der Zug vollzieht talwärts einen Halbkreis und schlängelt sich in engen Kurven und Kehrtunnels hinunter ins Val Poschiavo. Wir folgen der Bahn hinunter zur Ebene von Cavaglia. Nach einer Rast in einem gemütlichen Gasthausmachen wir einen Abstecher zu den Gletschermühlen von Cavaglia. Der Abstieg nach Poschiavo dauert ca. 2 Std. und überwindet 700 Höhenmeter. Wir schlendern durch die Gassen von Poschiavo ung geniessen am Abend Engadiner Köstlichkeiten.

Von Poschiavo aus beginnen wir unsere Bergetappe mit dem Aufstieg zum Weiler Cologna und weiter zu den Maiensässen Barghi. Weiter geht’s dann hoch zur Alpe San Romerio, die hoch über dem Lago di Poschiavo erhebt. Die Bergkirche San Romerio wurde 1106 geweiht. Die Bewohner scherzen mit uns: „Wer einmal vollständig um das Kirchlein läuft, wird niemals mehr krank!„.  Die Kirche ist direkt am Rand des Plateau und es geht hier direkt 800 m nach unten. Es ist wie im Paradies.

Wir nehme  Abschied von San Romerio. Nach besichtigung der Kirche geht es abwärts durch Bergwälder und auf alten Schmuggelpfaden von San Romerio über Viano nach Tirano. Hier empfängt uns der südländischem Charme.

Auf unserer Rückfahrt hat sich das Wetter wieder verschlechtert und wir erleben die Fahrt mit der Rhätischen Bahn fast nur im Nebel. Das kann unsere Stimmung nicht trüben und wir geniessen Rotwein und „Tiranoschinken“.

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